Die Firma Rent The Runway, eine im Jahr 2009 von Jennifer Hyman und Jennifer Carter Fleiss gegründete E-Commerce-Plattform, die Designermode und Accessoires zur Miete, als Abonnement oder zum Kauf anbietet, ging am 27. Oktober 2021 an die Börse und erreichte damit einen wichtigen Meilenstein.
Beim Börsengang lag der Kurs der Aktie zunächst über dem IPO-Preis von 21 US-Dollar, aber im Laufe des Tages sank das Interesse und die Aktie schloss mit einem Minus von rund 8 Prozent. Somit hätte der Start selbst möglicherweise besser verlaufen können, aber das Unternehmen plant, in nächster Zeit weiter zu wachsen.
Doch mit welchen strategischen Weichenstellungen will das Unternehmen bei seinen Nutzern punkten und wie funktioniert das Geschäftsmodell von Rent The Runway eigentlich genau? Wir haben die Antworten für Sie in unserem Blogartikel.
Innovatives Geschäftsmodell, aber pandemiebedingte Verluste
Im Rahmen des Unternehmenskonzepts von Rent The Runway werden gegen Zahlung eines monatlichen Mitgliedsbeitrags modische Kleidungsstücke, Accessoires und andere Artikel für formelle Veranstaltungen zur Miete angeboten, die beim Kauf normalerweise mindestens einige Hundert Euro kosten würden. Gleichzeitig können die Abonnenten die Artikel auch wieder umtauschen und bei Bedarf nachbestellen oder die Produkte zum vergünstigten Preis erwerben.
Auf diese Weise spricht das Geschäftsmodell gleich zwei verschiedene Arten von Kunden an. Auf der einen Seite solche mit einem kleineren Budget, die auch mal gerne teure Mode tragen wollen, welche sie sich sonst nicht leisten könnten und auf der anderen Seite wohlhabendere Kundschaft, die sich mehr Variation in ihren Kleiderschränken wünscht oder gerne einmal neue Marken testen möchte. Durch dieses innovative Konzept gewann das Unternehmen in kürzester Zeit eine Vielzahl neuer Interessenten, doch wie in vielen anderen Branchen wirkte sich das Coronavirus auch auf Rent The Runway aus.
So war das Unternehmen aufgrund der COVID-19-Pandemie zur Schließung seiner Einzelhandelsgeschäfte und zur Entlassung von 33 % der Angestellten gezwungen. Zahlreiche Abonnenten, die Rent the Runway für ihre Geschäftskleidung nutzten und etwa 75 % des Geschäftsvolumens ausmachten, stornierten ihre Konten oder legten sie vorübergehend still. Hinzu kam auch noch, dass viele Events und Feierlichkeiten während der Pandemie abgesagt wurden und somit viele Menschen auf den Kauf eines formellen Outfits verzichteten, was zu einem Einbruch des Geschäfts führte.
IPO Comeback und positive Zukunftsaussichten
Doch als die Geschäfte langsam wieder öffneten und es zudem häufiger Veranstaltungen gab, änderten sich auch die Rahmenbedingungen für Rent The Runway. Die Nachfrage nach eleganter und formeller Kleidung sowie Accessoires steigt wieder an, denn Angestellte kehren ins Büro zurück und auch die Reisebereitschaft nimmt zu, sodass das Unternehmen mit mehr Bedarf an Berufs- und Eventkleidung rechnet.
Zusätzlich ist in den vergangenen Monaten auch die Nachfrage nach Secondhand-Kleidung in die Höhe geschnellt, da die Verbraucher immer bewusster auf die Umwelt achten. Infolgedessen könnten vor allem klimabewusste Kunden und Investoren an den Aktien und Dienstleistungen des Unternehmens interessiert sein.
Durch das bei der Börseneinführung aufgenommene Finanzkapital plant Rent The Runway nun, international zu expandieren und neue Produktkategorien einzuführen, um weiter zu wachsen. Da die Einnahmen des Unternehmens zu mehr als 80 % aus den monatlichen Abonnementgebühren stammen, dürfte die E-Commerce-Plattform in der Lage sein, ihre Kostenstruktur zu optimieren und in der Folge gewinnbringend zu wirtschaften.
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