Das Unternehmen Backblaze, das unter anderem cloudbasierte Speicherressourcen für Firmen und Privatpersonen auf globaler Ebene anbietet, ging am 11. November zu einem Aktienpreis von 16 US-Dollar an die Börse und verzeichnete zwischenzeitlich einen Anstieg von mehr als 100 % auf ganze 35 US-Dollar.

Backblaze wurde im Jahr 2007 gegründet und bietet nach eigenen Angaben benutzerfreundliche und preiswerte Online-Backup-Lösungen und Cloud-Speicher in verschiedenen Formaten an. Obwohl das Unternehmen mit seinem Börsengang „lediglich“ 100 Millionen US-Dollar einnehmen konnte, was im Vergleich zu anderen diesjährigen Börsengängen der Industrie verhältnismäßig wenig ist, verlief der Start dennoch äußerst positiv.

Wie es bei Backblaze nun weitergehen könnte und warum Cloud-Speicherlösungen immer beliebter werden, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

 

Verhältnismäßig niedrige Bewertung, aber gute Zukunftsaussichten

 

An den amerikanischen Finanzmärkten sind in diesem Jahr bereits über 100 Technologieunternehmen an die Börse gegangen und Backblaze ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern ein sogenanntes Small-Cap-Unternehmen, da die Marktkapitalisierung der Firma derzeit rund 819 Millionen US-Dollar beträgt. Vergleicht man diese Zahl beispielsweise mit dem kürzlich durchgeführten Börsengang des Elektrofahrzeug-Herstellers Rivian Automotiv und dessen aktueller Marktkapitalisierung von 11,56 Milliarden US-Dollar, wird der Unterschied schnell deutlich.

Gleichzeitig ist aber auch klar, dass es nur wenig Sinn ergibt, ein Unternehmen ausschließlich auf Basis seiner Marktkapitalisierung zu bewerten. Denn neben anderen aktuellen Börsengängen in den Vereinigten Staaten kann auch Backblaze mit einem zukunftsorientierten Geschäftsmodell überzeugen. So beschreibt sich das Unternehmen in seinem Börsenprospekt selbst als eine der maßgeblichen Storage-Cloud-Plattformen, die Unternehmen und Privatpersonen auf einfache und kostengünstige Weise die Möglichkeit bietet, ihre Daten in einer Cloud zu speichern, zu nutzen und zu sichern.

Bislang speichert Backblaze insgesamt rund zwei Exabyte an Daten und verzeichnet etwa eine halbe Million Kunden in 175 Ländern. Das Unternehmen hat sich eine einzigartige Marktnische im Bereich der Cloud-Speicherung erarbeitet, indem es sich auf eher kleinere Unternehmen spezialisiert und trotz des zunehmenden Wettbewerbs wachsen kann. Darüber hinaus ist das Geschäftsmodell selbst so strukturiert, dass von einem kontinuierlichen Wachstum ausgegangen werden kann. Das liegt daran, dass die Einnahmen von Backblaze größtenteils aus kontinuierlichen Zahlungen bestehen, da die Kunden immer mehr und größere Daten generieren und speichern, sodass sie die Angebote von Backblaze noch stärker nutzen.

Angesichts des relativ moderaten Preisniveaus erwirtschaftete Backblaze im ersten Halbjahr 2021 zwar einen eher bescheidenen Umsatz von 31,5 Millionen US-Dollar, doch dem Unternehmen könnte eine positive Zukunft auf dem Markt bevorstehen. So erwartet das Management zum Beispiel, dass sich der Markt für DPaaS (Data Protection as a Service) bis zum Jahr 2025 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 19 % auf 11 Milliarden US-Dollar pro Jahr vergrößern wird, wovon auch Backblaze profitieren kann.

 

Ein schnell wachsender Markt mit viel Konkurrenz

 

Besonders interessante Marktsegmente haben zwangsläufig ein wettbewerbsintensives Geschäftsumfeld, zu dem im Bereich der Datenspeicherung auch große Anbieter wie Amazon Web Services (AWS) gehören. Jedoch hat Backblaze ein differenziertes Angebot entwickelt, welches sich durch eine unkomplizierte Struktur und im Vergleich zur Konkurrenz kostengünstigere Preise auszeichnet. In erster Linie kleinere Unternehmen nutzen das Serviceangebot von Backblaze. Gerade auf Betriebe mit eher weniger Umsatz und Mitarbeitern ist das Angebot großer Cloud-Anbieter gar nicht ausgerichtet. Mit seinem jetzt zur Verfügung stehenden Kapital plant Backblaze, das eigene Vertriebsteam zu erweitern, um sich langfristig als Anbieter im Technologiebereich zu positionieren.

Sollte es Backblaze gelingen, in Zukunft entweder die Rentabilität oder das Umsatzwachstum noch weiter zu vergrößern und zudem Neukunden zu gewinnen, könnte sich das Unternehmen zu einem echten Nischenplayer entwickeln. Dennoch bleibt der Markt umkämpft und es bleibt abzuwarten, was die Zukunft für Backblaze und sein Geschäftskonzept bringen wird. Dass allerdings die Nachfrage nach Online-Speicherlösungen weiter ansteigt, ist klar.

 

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