Wenn Sie ein Start-Up-Unternehmen aufbauen möchten, aber nicht über das nötige Startkapital verfügen, sind Ihre Optionen begrenzt. Banken lehnen oft Kredite an Start-Ups ab, weil sie als riskante Kredite betrachtet werden. Deshalb suchen viele Gründer nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, und eine davon ist Venture Capital. Aber was genau ist Venture Capital und wie funktioniert es? In diesem Blog-Beitrag werden wir genau das erklären.

Was ist Venture Capital?

Wenn man von Venture Capital (Wagniskapital) spricht, meint man damit Unternehmen, die in junge Firmen investieren. Das geschieht oft über Fonds, den die Venture Capital Gesellschaften beziehungsweise Venture Capital Geber verwalten. Diese Venture Capital Fonds konzentrieren sich oft auf bestimmte Branchen. Durch ihren finanziellen Einsatz werden die Investoren zu Mitgesellschaftern mit allen Rechten und Pflichten. Allerdings erwerben sie dabei nicht automatisch die Mehrheit an dem Unternehmen, sondern halten bewusst die Gründer in der Mehrheit. Neben dem Kapital bringen Venture Capital Gesellschaften ihre geballte Branchen-Kompetenz und große Erfahrung im Management mit in das investierte Unternehmen ein.

Welche Vorraussetzungen müssen Startups mitbringen?

Eine Venture Capital Gesellschaft ist stets auf der Suche nach vielversprechenden Start-ups, die innovative Geschäftsideen haben, einen klaren Kundennutzen bieten und einen ausdrucksstarken Business Plan vorlegen können. Ein vielversprechender Markt spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Investoren setzen ihr Investment auf Menschen, daher sind auch das Team und die Fähigkeiten der Gründer von großer Bedeutung. Typischerweise beträgt das Beteiligungskapital um die 100.000-250.000 Euro. Für Startups bedeutet eine solche Investition nicht nur die Finanzierung des Unternehmens, sie können auch von den wertvollen Kontakten und Erfahrungen der Investoren profitieren, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Erfahren Sie hier, wie Sie mit Ihrer KMU erfolgreich an die Börse gehen.

Die drei Investitionsphasen

Venture Capital Gesellschaften haben ihren Fokus nicht nur auf verschiedene Branchen, sondern auch auf unterschiedliche Investitionsphasen gelegt. Generell konzentrieren sich Venture Capital Gesellschaften auf drei Phasen:

  • In der Vor-Gründungsphase, auch Seed Phase genannt, steht die Finanzierung der Ideenentwicklung, Forschung und Entwicklung sowie der Prototypenentwicklung im Fokus. Das Ziel dabei ist es, das Konzept bis zur Marktreife zu bringen. Allerdings ist die Seed Phase auch mit dem höchsten Risiko verbunden, weshalb Venture Capital Gesellschaften nur selten in diese Phase investieren. Aus diesem Grund greifen viele Gründer auf Seed Capital zurück, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Durch eine solche Capital Finanzierung können Start-ups ihre Kreativität voll ausleben und neue Innovationen hervorbringen.
  • Die Gründungsfinanzierung, auch bekannt als Start-up Finanzierung, kommt ins Spiel, wenn das Produkt oder die Dienstleistung bereits entwickelt ist und die Markteinführung finanziert werden muss. In dieser Phase wird das frische Kapital benötigt, um das Produkt zu produzieren und zu vermarkten. Wichtig für das Venture Capital in dieser Phase ist der sogenannte Proof of Concept. Das bedeutet, dass es eine klare Indikation geben sollte, dass die Geschäftsidee auch wirtschaftlichen Erfolg bringen wird.
  • Wenn ein Produkt erfolgreich auf dem Markt etabliert ist und erste Umsätze erzielt wurden, ist es Zeit für die nächste Phase der Unternehmensentwicklung – die Expansion oder die Wachstumsphase. Doch wie finanziert man das zukünftige Wachstum? Für dieses Vorhaben gibt es spezialisierte Venture Capital Fonds, die sich auf Expansion fokussieren. Das Ziel ist es, das Unternehmen auf die nächste Ebene zu bringen, indem vor allem in Produktionskapazitäten und den Vertrieb investiert wird. Auf diese Weise soll das Unternehmen für weiteres Wachstum gerüstet sein und seine Marktposition ausbauen können. Mit einer solchen Capital Finanzierung steht dem künftigen Unternehmenswachstum nichts im Wege.

Formen von Venture Capital

In Deutschland gibt es mehrere Arten von Venture Capital Investoren, die sich in ihrer Natur unterscheiden:

  • Bei den Venture Capital Gesellschaften handelt es sich um Unternehmen, die in Start-ups oder junge Unternehmen investieren, die hohes Wachstumspotenzial haben. Oftmals bringen die Investoren nicht nur Kapital, sondern auch Know-how und Erfahrung mit, um das erfolgreiche Wachstum der Unternehmen zu fördern. Dabei kann es sich um große Konzerne, einzelne Privatpersonen oder auch einen Zusammenschluss beider Parteien handeln.
  • Abgesehen von den klassischen Venture Capital Gesellschaften gibt es auch Venture Capital-Fonds, die bei jedem Investment mit einer Vielzahl von Institutionen und Unternehmen zusammenarbeiten. Die Idee hinter diesem Modell ist es, die Ressourcen der Unternehmen zu bündeln und auf diese Weise gemeinsam in vielversprechende Start-ups zu investieren. In der Regel sind die Fonds dann auch dementsprechend größer als die der herkömmlichen Venture Capital-Gesellschaften.
  • Die Förderbanken wie die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) wiederum versuchen mit ihren Investitionen möglichst viel Rendite zu erzielen. Als staatliche Institutionen sind sie vielmehr daran interessiert, das Unternehmertum in Deutschland zu stärken und jungen Unternehmen attraktive Kredite und Förderungen zur Verfügung zu stellen. So soll das Wirtschaftswachstum gefördert und langfristig Arbeitsplätze geschaffen werden.

Venture Capital Finanzierung

Eine Finanzierungsrunde mit Venture Capital kann für Startups ein wichtiger Schritt zur Skalierung ihres Geschäftsmodells sein. Dabei durchläuft das Unternehmen vier wichtige Phasen: zunächst müssen die Gründer die Investoren überzeugen, indem sie ihre Idee in einem Pitch vorstellen. Im Anschluss daran werden die Konditionen in einem Term Sheet festgehalten, um die Basis der Zusammenarbeit zu definieren. Hierbei werden Faktoren wie die Finanzierungshöhe, Mitspracherechte im operativen Geschäft und die Exit-Regelung festgelegt. Ist das Term Sheet unterzeichnet, geht es in die Due Diligence Phase, in der das Geschäftsmodell des Startups geprüft wird. Dann schließlich erfolgt die Unterzeichnung des finalen Vertrags und das Investment des Venture Capital Unternehmens.

Fazit

Venture Capital kann eine sehr attraktive Finanzierungsmöglichkeit für Start-Ups sein. Durch die Unterstützung von erfahrenen Investoren und das Netzwerk, das damit einhergeht, können junge Unternehmen schneller wachsen und erfolgreich sein. Es ist jedoch wichtig, sich im Vorfeld gut auf die Suche nach geeigneten Investoren vorzubereiten und das eigene Unternehmen ins rechte Licht zu rücken. Wenn Sie sich jedoch entscheiden, den Weg des Venture Capitals einzuschlagen, können Sie sicher sein, dass Sie auf einem vielversprechenden Weg sind.

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