Was genau beinhaltet eine Mantelgesellschaft?
Die Prämisse lautet wie folgt – es handelt sich um ein bereits börsennotiertes Unternehmen, das zwar etwas Geld auf der Bank hat, aber derzeit kein Geschäft betreibt. Private Unternehmen kaufen sich ein, um sich hierdurch an der Börse zu notieren, da dieser Vorgang nicht den gleichen Zeit- und Kostenaufwand wie die Notierung eines neuen Unternehmens beansprucht.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Unternehmen in diese sogenannten Cash Shells einkaufen, um ein Reverse Takeover durchzuführen. Hierbei kauft ein privates Unternehmen genügend Anteile des Börsenmantels, um die Kontrolle zu erlangen. Dies stellt einen weitaus weniger zeitaufwändigen Prozess dar, als ein neues Unternehmen zu listen oder die Kosten und langwierigen Regulierungsprozesse eines IPOs auf sich zu nehmen.
Es ist zwar richtig, dass der Prozess viel schneller abläuft – aber wie so oft gibt es auch hier einen Haken. Diese Methode mag auf den ersten Blick wie der ideale Ansatz erscheinen, birgt jedoch zusätzliche Risiken.
Der Einstieg in ein bereits börsennotiertes Unternehmen mag relativ einfach klingen, da es weder komplizierte Vorschriften noch zeitraubende Prozesse gibt. Es mag verlockend sein, den langwierigen IPO-Prozess zu umgehen, aber ist dies wirklich so einfach?
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Die Realität von Börsenmanteln lässt sich wie folgt zusammenfassen:
1. Sie sind kostspielig – es kostet ungefähr £500.000, um sich als Unternehmen in eine Mantelgesellschaft einzukaufen. Dies spart zwar an anderer Stelle Kosten, wie z.B. Regulierungsgebühren, jedoch kauft das Unternehmen zu diesem Preis etwas, von dem nicht alles bekannt ist. In Wirklichkeit könnten Unternehmen in mehr investieren, als ihnen anfänglich bewusst ist.
2. Investoren verfügen nicht über alle ausstehenden Aktien. Der Kauf in eine Mantelgesellschaft führt normalerweise dazu, dass die Anleger etwa 90% des Unternehmens besitzen, sodass sie keine Kontrolle über die restlichen 10% haben.
3. Sobald das Unternehmen an die Börse geht, steht es den anderen Aktionären frei, ihre Aktien nach Belieben zu veräußern, was zu sinkenden Aktienkursen führen kann.
4. Eine Mantelgesellschaft ist ein bestehendes Unternehmen, sodass es auch Schulden geben kann. Diese würden Sie durch den Merger übernehmen. Hierdurch könnte ein Anwalt sechs Monate nach dem Merger anrufen und darauf bestehen, dass Sie den ausstehenden Geldbetrag zurückzahlen. Das Problem ist, dass Sie nicht bei dem Mantelunternehmen waren, als es zum ersten Mal gelistet wurde. Somit kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Mantelunternehmen noch versteckte Schulden hat.
Eine Mantelgesellschaft verkürzt zwar den Notierungsprozess, jedoch lassen sich nicht alle Firmendetails der Mantelgesellschaft einsehen. Tatsache ist, dass diese Cash Shells viele unbekannte Variablen enthalten, die jederzeit auftauchen und zusätzliche Probleme verursachen können.
Die einzige Ausnahme für Cash Shells ist die Notierung am OTC-Markt in New York, da die Genehmigungszeiten und andere Faktoren hier weitaus praktikabler sind. Dies ist jedoch die einzige Ausnahme und reicht nicht aus, um die mit Cash Shells verbundenen Risiken auszuschließen.
Cash Shells gelten als Hintertür-Ansatz und haben keinen guten Ruf unter den meisten Finanzexperten. Diese Art von Abkürzung ist normalerweise mit sehr hohen Risiken verbunden. Es ist zwar richtig, dass Cash Shells ein Unternehmen viel schnell an die Börse bringen, aber die zusätzlichen Komplikationen überwiegen die Vorteile bei weitem.
Wir raten unseren Mandanten von Cash Shells ab, da diese riskant und kompliziert sind und zusätzliche Probleme verursachen können. Daher empfehlen wir unseren Mandanten, den vollständigen Listing-Prozess zu durchlaufen, da die Listung eines brandneuen Unternehmens keine versteckten Altlasten oder unbekannte Aktionäre nach sich zieht.
Insgesamt sind Cash Shells mit unkontrollierbaren Faktoren verbunden, kostspielig und bieten keine Garantie dafür, dass sie tatsächlich funktionieren.
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